Die Freiwillige Feuerwehr Rechberg fährt Unimog
Pappas übergab neues Unimog-Einsatzfahrzeug an FF Rechberg
Gut 1.000 Einwohner:innen leben im oberösterreichischen Rechberg im Bezirk Perg. Geprägt von einer weitläufigen Hügellandschaft, die den Naturtourismus anlockt, und einem im ganzen Bezirk bekannten Badesee kommt der Freiwilligen Feuerwehr hier weit mehr zu, als nur zu retten oder zu löschen. In der Ortsmitte gelegen, ist das moderne Feuerwehrhaus Anlaufstelle für Jung und Alt, wodurch sich eine rekordverdächtige Mannschaftsstärke im zweistelligen Prozentbereich der Bevölkerung ergibt.
Obwohl das Gemeindegebiet nur 14 Quadratkilometer umfasst, stehen hier drei vollwertige Einsatzfahrzeuge zur Verfügung, die auch über die Ortsgrenzen hinaus als Unterstützung umliegender Feuerwehren zum Einsatz kommen. Jüngstes Mitglied im Fuhrpark ist ein Unimog U 327 aus dem Hause Pappas. Dass es ein Unimog werden sollte, war am Beginn der Überlegungen, die Nachfolge eines LT 40 betreffend, gar nicht klar. Was man aber in Rechberg wusste, war, dass das Geld knapp und die Anforderungen an den Neuen hoch waren.
Handlich sollte er sein, belastbar, geländegängig, und Platz für eine 1:8-Besatzung sollte er bieten. Das Team rund um Projektleiter Andreas Ebenhofer beschäftigte sich mit allerlei Optionen, bis man im nur rund 20 Kilometer entfernten Königswiesen auf einen im Jahr 2017 in Dienst gestellten U 218 aufmerksam wurde. Unterstützt durch die Zufriedenheit der dortigen Mannschaft und verschreckt von den Preisvorstellungen eines großen Feuerwehrfahrzeug-Spezialisten fand man mit der in Kärnten ansässigen Firma Nusser, die in Zusammenarbeit mit Pappas bereits eine Vielzahl an Unimog-Feuerwehrmodellen realisiert hat, rasch ein gutes Arbeitsverhältnis, das im neuen U 327 mündete.
3. Einsatzfahrzeug sollte ein Unimog sein
Als drittes Fahrzeug der Einsatzreihenfolge hält der Unimog 1.000 Meter Schlauch bereit, wovon wiederum 800 Meter während der Fahrt ausgelegt werden können. Speziell bei Waldbränden oder bei eingeschränkter Wasserversorgung in abgelegenen Gehöften – ein großer Vorteil. Weitere Aufgabenbereiche sind der Atemschutz, die Notstromversorgung und die technische Unterstützung in allen gängigen Einsatzszenarien, von Unfall- bis Sturmschaden- und Wasserbeseitigung. Durch die Ausrüstung mit einer Palfinger-Ladebordwand lässt sich der Rollcontainer „Saugstelle“ samt Tragkraftspritze schnell, und zudem ebenso rasch wie einfach, absetzen. So kann der Unimog im Zug eines Einsatzes für mehrere Aufgaben genutzt werden. Für die Zukunft hält dieses System auch die Option anderer Sonderausstattungen bereit, ohne am Fahrzeug selbst etwas verändern zu müssen.
Neuer Unimog als Mehrwert für alle
Dass die 90 zusätzlichen Pferdestärken im direkten Vergleich zum Unimog Königswiesen einen echten Mehrwert darstellen, bringt die lokale Topographie rund um Rechberg klar zum Ausdruck. Enge, teils steile und an einigen Orten auch unbefestigte Wege verlangen nach entsprechenden Leistungsreserven – speziell dann, wenn mit voller Mannschaft ausgerückt wird oder die Schneeketten aufgelegt sind. Der Mangel an routinierten Berufskraftfahrern innerhalb der Feuerwehren ist auch in Rechberg spürbar, wodurch das leichte Handling des neuen Unimog von besonderer Bedeutung bei der Anschaffung war. Im Jahresschnitt rückt die Freiwillige Feuerwehr Rechberg insgesamt rund 35-mal aus. Echte Einsätze und Unterstützungsleistungen halten sich dabei in etwa die Waage.
Ein Rückblick: Ein Jahr mit dem Unimog U 327
Nach einem Jahr im Einsatz fühlt sich Projektleiter Andreas Ebenhofer stellvertretend für seinen Mannschaft in der Entscheidung zugunsten des Unimog umfassend bestätigt. Mit dem geländegängigen Unimog als drittem Fahrzeug gelingt es alle Einsatzszenarien erfolgreich abzuarbeiten und dabei immer noch über Reserven zu verfügen. Gerade in den letzten Monaten, da war für ihn und seine Kamerad:innen besonders viel los, war es wichtig auf ein perfektes Arbeitsgerät zurückgreifen zu können.