75 Jahre Unimog: Daimler Trucks and Buses feiert

1946: Der erste Unimog-Prototyp absolviert seine Testfahrt

„Prüfungsfahrt“ wurde die erste Testfahrt des Unimog „Prototyp 1“ im Jahr 1946 genannt. Am Steuer des mit Holz vollbeladenen Fahrzeugs ohne Fahrerhaus saß Chefkonstrukteur Heinrich Rößler persönlich. Unterwegs auf holprigen Waldwegen bei Schwäbisch Gmünd (D) prüfte er den Unimog auf Herz und Nieren. 

Die Entstehungsgeschichte des Unimog ist eng mit der problematischen Versorgungslage in der Nachkriegszeit verbunden, unter welcher die deutsche Bevölkerung zu leiden hatte. Eine katastrophale Ernährungssituation prägte die Jahre 1945 und 1946. Diese Zustände ließen in Albert Friedrich, viele Jahre Leiter der Flugmotoren-Entwicklung bei der Daimler-Benz AG, die Idee für ein landwirtschaftliches Motorgerät entstehen. Das Fahrzeug sollte die Produktivität im Agrarbereich steigern.

Friedrich nahm nach Kriegsende seine Kontakte zur Schwäbisch Gmünder Metallbaufirma Erhard & Söhne auf, einem Lieferanten von Daimler-Benz. Noch im Dezember 1945 machte sich die Abteilung „L“ (Landwirtschaft) an die Arbeit – die Leitung übertrug Friedrich dem Konstrukteur und ehemaligen Mitarbeiter Heinrich Rößler. Nach nur wenigen Wochen war ein neuer Gesamtentwurf fertig. Der Motor-Getriebeblock wurde rechts neben der Fahrzeugmitte angeordnet. Dadurch konnten die zur Unterstützung der Antriebswelle eingesetzten Schubrohre rechtwinklig zu den Achsen ausgebildet werden. Das Fahrgestell kam so mit nur vier Antriebsgelenken aus – eine geniale Konstruktion, auf der die Unimog der hochmobilen Baureihe U 4023 / U 5023 noch heute aufgebaut sind. 

Der Name Unimog leitet sich vom Begriff „Universal-Motor-Gerät“ ab und wurde vom Projektbeteiligten Hans Zabel kreiert. Dass der „Allzweck-Traktor“ einmal zu einem Mythos mit Fanclubs werden würde, hätten sich Albert Friedrich, Heinrich Rößler, Christian Dietrich (Versuchsleiter) und Hans Zabel bei der ersten Versuchsfahrt 1946 nicht träumen lassen. 

1951 kaufte die Daimler-Benz AG den Unimog. Seither ist der Erfolg des universell einsetzbaren Fahrzeugs nicht zu bremsen, und in seiner Entwicklung gibt es immer wieder Neuheiten. 30 Baureihen und mehr als 400.000 Fahrzeuge haben die Werke bis heute verlassen. Aufgrund seiner Flexibilität und Wandelbarkeit ist der Unimog in vielen Bereichen sowie im Katastrophenschutz ein unentbehrliches Fahrzeug und hochgeschätzt.

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