Mercedes-Benz GenH2 Truck fährt erstmals über 1.000 Kilometer

Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie als Antriebslösung für den Fernverkehr der Zukunft

Mercedes-Benz hat seinen GenH2 Truck erstmals auf eine längere Reise geschickt. Zwischen Wörth am Rhein und Berlin legte der Prototyp 1.047 Kilometer mit einer Tankfüllung flüssigem Wasserstoff zurück. Damit erreichte der Mercedes-Benz GenH2 Truck im #HydrogenRecordRun nicht nur einen weiteren Meilenstein. Vielmehr lieferte er den Beweis dafür, dass die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie eine umweltfreundliche Lösung für den Fernverkehr der Zukunft darstellt. 

Über 1.000 Kilometer ohne CO2

Der Mercedes-Benz GenH2 Truck absolvierte die Strecke voll ausgelastet und mit dem zulässigen Gesamtgewicht von 40 Tonnen. Während der gesamten Fahrt stieß der für den öffentlichen Verkehr zugelassene Prototyp kein CO2 aus. Geprüft und mit einer Inspektionsurkunde bestätigt wurde der Rekordversuch vom TÜV Rheinland.

Die erste und einzige Tankladung flüssigen Wasserstoffs für die Rekordfahrt erhielt der Truck in Wörth – an der Tankstelle vom Entwicklungs- und Versuchszentrum Daimler Truck. Dabei wird das Liquid auf eine Temperatur von minus 253 Grad Celsius heruntergekühlt. Seitlich am Fahrgestell des Lkw sind zwei Tanks angebracht, die nach ihrer Befüllung vom TÜV Rheinland verplombt wurden.

Daimler Trucks definiert ein klares Umweltziel

Andreas Gorbach, Mitglied des Vorstandes der Daimler Truck AG und verantwortlich für Truck Technology, fuhr den Mercedes-Benz GenH2 Truck über die Ziellinie in Berlin. Er weist auf die Doppelstrategie hin, die Daimler Truck konsequent verfolgt: „Um den Transport zu dekarbonisieren, brauchen wir sowohl batterieelektrische als auch wasserstoffbetriebene Antriebstechnologien.“

Ziel der Doppelstrategie ist es, ab 2039 in den globalen Kernmärkten (Europa, USA, Japan) nur noch klimaneutrale Nutzfahrzeuge anzubieten. Mit der Rekordfahrt des Mercedes-Benz GenH2 Trucks wurde ein weiterer, wichtiger Meilenstein in dieser Strategie erreicht. 

Andreas Gorbach: „Mit dem Knacken der 1.000-Kilometer-Marke mit einer Tankfüllung haben wir nun eindrucksvoll bewiesen: Wasserstoff ist bei Lkw alles andere als heiße Luft, und wir kommen auf dem Weg zur Serienreife sehr gut voran.“

Flüssigwasserstoff – die Antriebstechnologie der Zukunft

Bei der Entwicklung der neuen Antriebstechnologie entschied sich Daimler Truck für Flüssigwasserstoff, da dieser eine besonders hohe Energiedichte aufweist – verglichen mit gasförmigem Wasserstoff. Damit erreicht der GenH2 Truck eine Leistungsfähigkeit, die mit jener eines konventionellen Diesel-Trucks mithalten kann. Im flüssigen Zustand kann der Wasserstoff außerdem leichter transportiert werden.

Mit Strom oder Wasserstoff angetrieben?

Die Wasserstoff-basierte Lösung soll den E-Antrieb nicht ablösen. Ganz im Gegenteil, sollen Lkw mit Wasserstoff-Antrieb zusammen mit den batterieelektrischen Lkw eine Einheit bilden. Für den Verteilerverkehr und den Fernverkehr sollen in erster Linie eTrucks zum Einsatz kommen. Ausschlaggebend sind hier vor allem die Planbarkeit der Strecken und geeignete Lademöglichkeiten. Lkw mit wasserstoffbasiertem Antrieb stellen eine flexible Fuhrpark-Lösung für den anspruchsvollen Schwerlast- und Fernverkehr dar.

eTrucks von Mercedes-Benz